SCRUM und Sozial und Organisationspädagogik – Warum das !?!?

„DAS LEBEN BESTEHT HAUPTSÄCHLICH DARIN, DASS MAN MIT DEM UNVORHERGESEHENEN FERTIG WERDEN MUSS.“
John Steinbeck, US-amerikanischer Autor

Das Unvorhergesehene; meistens etwas, vor dem sich der Mensch fürchtet. So viele fast schon unendliche Möglichkeiten, wie der Weg verlaufen kann und die Frage, ob durch diese Abzweigungen nicht auch irgendwann die Reise schier endlos wird und somit trotz aller investierten Bemühungen nicht mehr zu dem eigentlich angestrebten Ziel führen wird. Diese Gedanken kann man sicherlich in viele Bereiche des Lebens übertragen, doch in dieser Arbeit werden wir uns mit jenem Teil beschäftigen, der Auswirkung auf unsere Profession nimmt. Auf unsere Arbeit, die wir sowohl privat als auch im Beruf leisten und die von uns gerade, wenn es darum geht, mit anderen Personen zusammenzuarbeiten, meistens Höchstleistungen abverlangt. Gerade im Bereich der Sozialen Arbeit und der Sozialpädagogik ist es ein Muss, sich gewisse Fähigkeiten anzueignen, die es uns erlauben, unsere alltägliche und besondere Arbeit mit verschiedensten Menschen zu leisten. Ein ebenbürtig großer Teil verlangt außerdem die Zusammenarbeit mit Kollegen und Kolleginnen, sei es in kleinen oder auch in großen Gruppen. Doch so unterschiedlich diese Klein- oder Großgruppenarbeit und die Projekte, die damit einhergehen, auch sein können, haben sie doch alle eine Gemeinsamkeit: Die Interessen, Wünsche und Bedürfnisse unserer Klient*innen oder auch Schutzbefohlenen sollten stets eine aktive und zentrale Rolle in der Entscheidungsfindung spielen. Es werden also Gespräche anberaumt, eine Planungsphase und das Einbeziehen von Ressourcen, Möglichkeiten und Schwierigkeiten gehen der Entwicklung eines Ablaufplans oder eines Projektplans voraus. Erst dann kommt es zur eigentlichen Durchführung, doch erst, wenn die Durchführung beginnt, trifft man auf das Unvorhergesehene. Planungslücken die man so nicht bedacht hatte, Wünsche oder Belange die sich sowohl bei den KollegInnen der Gruppe als auch bei den Klient*innen neu ergeben haben, oder auch Schwierigkeiten in der Umsetzung, verursacht durch eine dritte Partei die vorher nicht mit eingeplant war. Nun stellt sich die Frage, wie es weitergehen soll, man steht mit dem Projekt also an einem Scheideweg. Verfolgt man starr den bereits ausgereiften und von allen Parteien zugestimmten Projektplan, um ein gefühltes Mindestmaß an Stabilität und die Möglichkeit zur Kontrolle beizubehalten, oder geht man auf die Veränderungen ein, beschließt als Team, sich der Agilität und der Flexibilität des Weges anzupassen, um so gemeinsam den Weg in gewisser Weise auch zum Ziel zu machen?
Diese Entscheidung ist wahrlich keine einfache und gerade in einer Situation, deren Verlauf möglicherweise verunsichert und die weitab der Planung liegt, kann es schwierig sein, sich darauf einzulassen. Doch diese Arbeit möchten wir nutzen, um sowohl die Möglichkeiten als auch die Stärken des agilen Arbeitens und des agilen Projektmanagements aufzuzeigen. Wir möchten die Angst vor dem Ungewissen etwas nehmen und mehr Raum schaffen, sich auf Situationen und Vorfälle einzulassen, um gemeinsam mit Kolleg*innen, Klient*innen und Schutzbefohlenen das Bestmögliche und ein erfolgreiches Projekt zu verwirklichen.

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