von Susann Hornburg, Berenice Palutzki und Denise Rindert
Habt ihr euch auch schon mal gefragt, was eigentlich Groupthink meint und wofür es steht? Dann seid ihr hier genau richtig. Wir erklären euch in diesem Blog, wie Groupthink definiert wird. Im Deutschen wird Groupthink mit Gruppendenken übersetzt.
Der Psychologe Irving Janis prägte den Begriff Groupthink 1982 maßgeblich. Unter dem Begriff Groupthink versteht man „eine Denkweise, die meist dann auftritt, wenn in einer Gruppe das Harmoniebedürnis bei Entscheidungen stärker ist als die realistische Bewertung von Alternativen.“
(Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik, 2020)
Die Idee liegt darin, dass Gruppen in einer Krisensituation gruppenbevorzugt entscheiden, um einen Konflikt oder einer Krise zu entgehen und den Frieden zu wahren. Um einen genaueren Blick auf die Thematik zu erhalten, werden wir euch im nächsten Abschnitt das Groupthinkmodell näher erläutern:
Der Psychologe Irving Janis entwickelte 1982 ein Modell über „Groupthink“, welches die Definition untermauern soll. Aus dieser oben bereits erwähnten Definition gehen die Grundbedingungen hervor, die das Modell kennzeichnen. Zum Einen spielen die Randbedingungen eine große Rolle im Entscheidungsprozess. Zu ihnen zählt die hohe Gruppenkohäsion, also der innere Zusammenhalt innerhalb der Gruppe. Außerdem kommen die strukturellen Mängel hinzu, die beispielsweise aus der Abschottung der Gruppe und der großen Homogenität der Gruppenmitglieder resultiert. Auch der provokative Kontext, wie der hohe externe Stress und die geringe Kompetenz, eine adäquate Lösung zu finden, zählen zu diesen Randbedingungen. Aus diesen ergibt sich dann ein übermäßiges Streben nach Einmütigkeit, das sich in bestimmten Symptomen äußert. Eins dieser Symptome ist die Selbstüberschätzung, die sich beispielsweise in dem Glauben äußert, hohe moralische Standards zu vertreten und auf eine gewisse Weise „unverwundbar“ zu sein. Darüber hinaus werden alle, die nicht zur Gruppe und damit zugehörig zur Out-Group sind, stereotypisiert und rationalisiert. Es besteht außerdem ein Uniformitätsdruck, der sich vor allem durch Druck auf „Abweichler“ und die Illusion der Einstimmigkeit ausdrückt. Aus diesem gesamten Prozess ergeben sich dann Fehler im Entscheidungsprozess und eine geringe Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Entscheidung (vgl. Janis 1972; Einführung in die Sozialpsychologie,Vorlesung der Stiftung Universität Hildesheim von Prof. Dr. Andreas Mojzisch vom 08.01.2020).
Durch dieses Groupthink-Modell nach Janis lassen sich psychologische Entscheidungsprozesse erklären, die durch ein hohes Harmonie- und Konsensbedürfnis innerhalb einer Gruppe entstanden sind und häufig negative Konsequenzen nach sich ziehen.
Wenn euch dieser Beitrag gefallen hat, dann schaut euch doch noch unseren Beitrag zu „Groupthinking – Gibt es einen Weg hinaus?“ an!