Der letzte Blogbeitrag „Viel hilft viel“ vs. „Zu viele Köche verderben den Brei“ beschäftigte sich vor allem mit der optimalen Teamgröße, sodass ein effektives arbeiten möglich ist und keine Meinungen und Gedanken zu kurz kommen, bzw. ganz unter den Tisch fallen.
Jedoch stellt sich die Frage, ob in einem Team wirklich jede*r sein/ihr Bestes gibt um an ein gemeinsam gesetztes Ziel zu gelangen oder ob sich auch mal entspannt zurück gelehnt wird und den Teampartner*innen die Arbeit überlassen wird, frei nach dem Motto: „Toll, ein anderer macht´s!“.
Der Gedanke hinter einer Teamarbeit ist leicht erklärt, umso mehr verfügbare Ressourcen aktiviert werden können, umso bessere Ergebnisse können erzielt werden, denn wenn eine Gruppe aus unterschiedlichen Persönlichkeiten ihr Wissen einbringt und von jedem Teammitglied mindestens eine gute Idee kommt, dann kann es ja ab sofort nur besser laufen. In Anlehnung an das Ringelmann-Experiment führte der amerikanische Sozialpsychologe Harry Ingham 1974 das „Tauziehexperiment“ durch. Die Probanden zogen an einem Seil und ihnen wurde gesagt, dass sie einmal in einer Gruppe und einmal allein ziehen würden, aber in Wirklichkeit zogen sie beide Male allein- sie konnten dies aber nicht wissen, da ihnen die Augen verbunden waren. Alle Probanden, die glaubten, dass es um Teamwork ginge, zogen schwächer.
Heißt das, dass Menschen sich in der Anonymität der Gruppe weniger anstrengen als wenn sie alleine arbeiten?
Von Franziska Klaucke